Im September feierte das nach dem großen chilenischen Dichter benannte Kulturcafé gerade mal sein einjähriges Bestehen. Trotzdem erscheint das kleine, liebevoll eingerichtete Lokal schon jetzt wie das Wohnzimmer einer großen Familie aus Künstlern, Musikern, Schriftstellern und anderen kreativen Zeitgenossen, die jeden, der das Café betritt, sofort in ihren Kreis aufnehmen. Schon allein deswegen lohnt es sich, dem Sammelbecken an Internationalität und Kreativität mal einen Besuch abzustatten.
In der Ecke steht ein Klavier, an der Wand ein mit Poesie gefülltes Bücherregal, über den Tischen, die an einer Hand abzählbar sind, hängen abstrakte Gemälde und Kunsthandwerk aus aller Welt. Groß ist das Café Neruda nun wirklich nicht, doch gerade am späteren Abend füllt es doch gerne bis zum Anschlag mit aus aller Welt stammenden Künstlern und Kunstliebhabern. So manch einer setzt sich spontan ans Klavier, um ein bisschen Jazz oder den Soundtrack aus „Die fabelhafte Welt der Amélie“ zum besten zu geben, fast jeden Abend spielt eine Band hochwertige, handgemachte Musik aller Art oder zumindest klimpert ein Gitarrist ein paar Flamencoakkorde mit Gänsehautgarantie. Sollte es nicht gerade eine Dichterlesung geben, so sitzt man bei Bier, Wein oder Kaffee vor den kleinen Kerzen in gemütlichen
Sesseln oder an der Bar und führt
Doch selbst wenn man kein Bohèmien ist und einfach mit den Freunden abends noch